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23.08.18 –
Die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf und der zivile Widerstand dagegen – das war für viele Grüne ein wichtiges und prägendes Ereignis.
Und so war die Filmpremiere "Wackersdorf" am 15.8. in Wörthsee ein besonderer Rahmen für das Neumitgliedertreffen, zu dem der Vorstand des Kreisverbands Starnberg eingeladen hatte.
Der Film Wackersdorf von Oliver Haffner zeigt die Ereignisse und den Protest gegen den Bau der WAA in der Oberpfalz. Ein spannender Film, auch für diejenigen, die sich in Wackersdorf engagiert und die Proteste hautnah miterlebt haben.
Der Kreisverband freut sich über steigende Mitgliedszahlen. 2017 sind 20 Mitglieder hinzugekommen, 2018 sind bis August bereits 28 hochmotivierte Menschen beigetreten. Und so startet der Kreisverband mit inzwischen 230 Mitgliedern im Landkreis mit großer Zuversicht und begeistert in den Wahlkampf.
Foto bei der Filmpremiere "Wackersdorf", von links nach rechts: Karin Kleinhans, Gabriele Schicht, Martina Neubauer, Anne Franke, Sibylle Härtl, Kerstin Täubner-Benicke, Michael Ehgartner.
Wir wollten von unseren Mitgliedern wissen, warum sie sich in diesen Zeiten, entgegen dem Trend der Politikverdrossenheit und Schrumpfen der Volksparteien entschieden haben den Grünen beizutreten.
Hier einige Statements, darunter auch Statements langjähriger Mitglieder.
Die mich sehr alarmierende Vorstellung vom „Waldsterben“ - dieser Begriff kam zu Beginn der 80-er Jahre auf - hat bei mir ausgelöst: Da muss ich etwas dagegen tun. Dazu kamen die politischen Eskapaden des einzigen Menschen, gegen den ich jemals sowas wie Hass empfand: Franz-Josef-Strauß und sein Plan einer WAA in Wackersdorf. 1982 trat ich den Grünen bei.
Anne Franke, Stockdorf (Kreisrätin, Gemeinderätin, Landtagskandidatin)
Mich haben der Widerstand gegen die WAA, die Politik der CSU, die bereits damals vermitteln wollte, dass sie Bayern ist, das Thema Gleichberechtigung der Geschlechter und Geschlechtergerechtigkeit sowie die Friedenspolitik (Abrüstung, Pershing 2) zu den Grünen gebracht. Ich bin nach wie vor überzeugtes Mitglied. Mein Einsatz gilt unserer Demokratie, einem friedlichen, geeinten Europa und der Überzeugung, dass wir vor Ort - in den Kommunen - aktiv sein müssen. Und dann waren da noch klassische Umweltschutzthemen und der Wunsch, mich zu engagieren für eine lebendige Demokratie, das Ziel, die absolute Mehrheit der CSU zu durchbrechen, mehr Diskussionskultur in die Parlamente zu bringen.
Martina Neubauer, Starnberg (Kreisrätin, Stadträtin, Bezirkstagskandidatin)
Grüne sind die einzige Partei, die Mobilität nicht nur als Ikea-Artikel versteht, sondern Radfahren und Schienenverkehr kennt und fördern will.
Anton Maier, Feldafing (Kreisrat, Gemeinderat, 2. Bürgermeister)
Als Studentin habe ich in einer Notunterkunft Spielgruppen und Hausaufgabenhilfe für Kinder mitorganisiert und dort ein unvorstellbares Elend erlebt. So stand die soziale Ungerechtigkeit (später durch Arbeit mit jugendlichen Straffälligen und Heimerziehung weiter untermauert) an erster Stelle der Motivation, mich zu engagieren. Später lebte ich einige km entfernt vom Atomkraftwerk Stade, umgeben von AKW Brunsbüttel und Weser - Brokdorf wurde gerade gebaut - wurde aktiv in der Anti-AKW-Bewegung. Mit der Gründung der GRÜNEN wurden fast alle aus der Initiative Mitglied-- ich wollte nie in eine Partei (feste Parteistrukturen mit Karrieren etc. waren nicht das, was mir lag -- ) aber mir blieb dann nichts anderes übrig, als mich anzuschließen, wenn ich nicht Einzelkämpferin sein wollte -- ich musste mich also arrangieren. Das Arrangement hat nun fast 40 Jahre gedauert. Inzwischen halte ich die GRÜNEN für die wichtigste politische Kraft, weil es wirklich ums Ganze geht: Klimapolitik und das Aufrechterhalten der Menschenrechte auf allen Ebenen gegen den populistischen Gegenwind zu verteidigen - wer macht das sonst??
Ilse Onnasch (Herrsching-Breitbrunn)
Ich bin Mitglied bei den Grünen, weil Freiheit, Sicherheit und Wohlstand nur durch den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft gewährleistet werden kann. Die Grünen bieten die einzige politische Plattform, die breit genug aufgestellt ist, bei der notwendigen gesellschaftlichen Transformation alle Menschen mitzunehmen. Als Mitglied möchte ich die Menschen dort abholen, wo sie stehen und darüber informieren, dass ein nachhaltiger Lebensstil eher Bereicherung als Verzicht darstellt.
Heinrich Moser, Gauting (Gemeinderat)
Ich möchte endlich mehr Tierschutz, gerade bei den "Nutz"tieren und mehr biologische Landwirtschaft sehen, darum bin ich bei den Grünen. Verena Kellner, Weßling
Darum bin ich bei den Grünen: Wir haben die richtigen Themen und vertreten sie mit wirklich guten Leuten absolut überzeugend. Werner Deiglmayr, Gilching
Statements neuer Mitglieder
Die Grünen waren schon immer die Partei, die noch am ehesten meine politischen Vorstellungen vertrat. Aber erst nachdem ich in den Gilchinger Gemeinderat über die Liste der Grünen nachgerückt war, bin ich vor knapp zwei Jahren auch Mitglied bei den Grünen geworden. Denn, wenn ich schon für die Grünen im Gemeinderat sitze, will ich nicht nur Grüne Vorstellungen dort vertreten, sondern auch meine Vorstellungen bei den Grünen einbringen.
Martin Pilgram, Gilching (Gemeinderat, Mitglied seit Januar 2017)
Ich bin bei den Grünen politisch aktiv geworden, damit auch kommende Generationen das Glück meiner Kindheit erleben können.
Jan Hantke, Wörthsee (Mitglied seit Juli 2017)
Gerade jetzt, da sich Populismus und Engstirnigkeit verbreiten, scheint es mir am besten meine Energie bei den Grünen einzusetzen. Die Grünen stehen für mich, wie keine andere Partei, für eine offene, inklusive, vielfältige und bunte Gesellschaft. Dafür einzutreten und zu kämpfen lohnt sich.
Sibylle Härtl, Feldafing (Mitglied seit Oktober 2017, Ortsvorsitzende)
Ich habe schon immer "links" gewählt; mit der Zeit bin ich von der SPD zu den Grünen umgeschwenkt. Ich bin nach der letzten Bundestagswahl beigetreten - als Reaktion auf das Wahlergebnis der AFD und als Statement für die Demokratie. Der Rechtsruck in Deutschland ist für mich unfassbar, vor allem auch in Verbindung mit der Verrohung der Sprache. Ich denke, dass bei den Grünen die Werte unseres Grundgesetzes besser vertreten werden als in den anderen Parteien.
Karina Mayer, Tutzing (Mitglied seit November 2017)
Meinem Entschluss, dem Bündnis 90 / Die Grünen beizutreten ging zunächst mal viel Wut voraus. Wut darüber, dass ein CSU Mitglied Christian Schmid, damaliger Bundeslandwirtschaftsminister eigenmächtig über die weitere Zulassung von Glyphosat entschied . Einfach so! Und ein weiterer wichtiger Grund war, dass die Jusos für 10 Euro “ Eintritt “ in die SPD die Groko-Verhandlungen boykottieren wollten - so quasi spaßgesellschaftstechnisch - kurz mal auf einer Party auftauchen und wieder abhauen. Aber Verantwortung nein danke! Deshalb stand für mich fest, gerade im Jahr der Landtagswahl in Bayern endlich Position zu beziehen. Grün gewählt habe ich immer schon, aber meine Aktionen bestanden zunächst nur darin, Petitionen und Volksbegehren zu unterschreiben, Protest-E-Mails gegen Massentierhaltung zu schreiben, auf Demos zu gehen. Aber ich wollte mehr, mehr von den Grünen lernen, mehr mitgestalten. 1977, mit 22 erzwang ich die Ausreise aus der DDR durch eine Botschaftsbesetzung. Mein Leitspruch im Leben war immer: Alle fragen, warum - ich sage - warum nicht! Alles ist möglich, man muss es nur wollen.
Berit Grubert, Seefeld (Mitglied seit Februar 2018, Ortsvorsitzende)
Ich bin erst kurz dabei und habe mich noch nicht groß eingebracht. Eingetreten bin ich weil die mir wichtigen Themen wie Energieverbrauch und Zusammenarbeit in der Zivilgesellschaft nur von uns grünen ernsthaft vorangetrieben werden. Wir sind mittlerweile einige der wenigen Stimmen der Vernunft und brauchen eine breitere Basis. Und gerade meine Generation der jetzt 40 jährigen ist meinem Empfinden nach in der Politik unterrepräsentiert.
Johannes Kill, Pöcking (Mitglied seit März 2018)
Warum ich kürzlich bei den Grünen eingetreten bin, lässt sich wohl am besten mit folgendem Zitat ausdrücken: „Und eines Tages sagt die Stimme Deines Herzens klar und deutlich „Jetzt!“, und nichts und niemand kann Dich aufhalten.“ (Jochen Mariss) Dies war der Spruch, den wir zur Geburt unserer ersten Tochter gewählt hatten und er trifft auch dieses Mal perfekt auf meine Entscheidung zu. Lange Zeit habe ich die Entwicklungen in Osteuropa, der Türkei und nicht zuletzt in USA beobachtet, wo gewählte Regierungen nach und nach die Demokratie aushöhlen. Und lange Zeit habe ich mir bequem einreden können, dass wir nicht betroffen sind - war ja alles „weit“ weg. Bedauerlicherweise haben uns die Entwicklungen längst eingeholt und sind auch in Bayern angekommen. Das wühlt mich sehr auf! Ich bin ein freiheitsliebender Mensch, und es darf nicht sein, dass Grundfeste der Demokratie mit Verweis auf vermeintliche Sicherheit ins Wanken gebracht werden. Meine Wurzeln liegen in der Wirtschaft: Eltern selbständig, Betriebswirtschaft studiert, in eine Unternehmerfamilie eingeheiratet und selbst überzeugte Führungskraft eines Produktionsunternehmens. Eigentlich untypisch grün. Ich möchte meinen Kindern eine Welt hinterlassen, die auch morgen noch lebenswert und schön ist. Deswegen brauchen wir Lösungen, die nachhaltig sind, die Wirtschaft, Natur und Gemeinwohl in Einklang bringen. Um das zu erreichen müssen wir freiheitliches, grenzenloses Denken fördern, kollektives Wissen aufbauen und offen für neue, auch unkonventionelle Ideen sein. Ein Festhalten an „Ham wir immer schon so gemacht“ wird uns nicht weiterbringen. In diesem Sinne: „Jetzt!
Katharina von Jan (Mitglied seit Juli 2018)
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