Radeln von Gilching in den Bundestag

19.06.21 –

Dass man innerorts auf Alltagsstrecken unter fünf Kilometer am schnellsten mit dem Fahrrad unterwegs ist, dass Radeln gesund ist und sogar das Leben verlängert und man auf zwei Rädern mit 10 Cent pro Kilometer selbst bei luxuriöser Ausstattung konkurrenzlos günstig unterwegs ist, wussten die Gäste des Grüne-Radlstammtisches bereits. Dass Menschen, die ihre Arbeitsstelle per Fahrrad ansteuern, die „glücklichsten Pendler*innen“ sind, hatten sich bisher allerdings die wenigsten klar gemacht. Alle Stammtischgäste konnten aber bestätigen, dass kein Verkehrsmittel so pünktlich ist wie das Rad, dass Bewegung zwei Mal täglich die Stimmung hebt und dass vom Rad aus viel soziale Interaktion möglich ist.

Zentral für Martina Neubauer, Bundestagskandidatin der Grünen, ist die Akzeptanz des Fahrrades als vollwertiges Verkehrsmittel. Es sei keine Lösung, Radlerinnen und Radler unter dem Verkehrsschild „Fahrräder frei“ auf die Gehwege zu schicken und damit unnötige Spannungen zwischen Fuß- und Radverkehr aufzubauen, so Neubauer. Ziel sei eine faire Aufteilung des Verkehrsraumes. Förderprogramme von Land und Bund könnten dabei helfen, allerdings sei es nur für Kommunen, die eigenes Geld einbringen können, möglich, die Finanzhilfen abzurufen. Zentral sei außerdem eine Umgestaltung der Straßenverkehrsordnung, die bisher in erster Linie den fließenden Verkehr und weniger Aspekte wie Sicherheit, Lebensqualität oder Umweltschutz im Blick habe. 

20% des CO2-Ausstoßes gehen auf das Konto des Verkehrssektors, seit 1990 hat sich an diesem Wert trotz verbesserter technischer Möglichkeiten nichts verändert. Radeln, nicht nur in der Freizeit, sondern gerade auch für Berufspendler*innen oder für Besorgungsfahrten bietet hier ein riesiges Potential. „Es ist an der Zeit, dass wir an dieser Stelle quer über alle Parteigrenzen hinweg noch enger zusammenarbeiten“, betonte Herbert Gebauer, Grünen-Gemeinderat in Gilching.

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Fahrrad | Mobilität